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Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum

611 Byte hinzugefügt, 07:08, 11. Nov. 2021
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| Bild = [[Datei:Velbert Europaplatz 2015 003.jpg|220x220px]]
| Bildbeschreibung = Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum im Forum Niederberg
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| Eröffnung = 1928
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| Website = [http://www.schlossundbeschlaegemuseum.de/ Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum]
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[[Datei:Schloss und Beschlägemuseum(alt).jpg||thumb|gerahmt|rechts|Schloss- und Beschlägemuseum 1971]]
Das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum ist ein in Velbert beheimatetes Museum mit Schwerpunkt auf Schloss- und Beschlagherstellung. Für die Velberter Kinder gehört ein Besuch zur Schullaufbahn dazu.
== Geschichte ==
=== Ursprung als Velberter Heimatmuseum ===
In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts blühte überall in Deutschland der Heimatgedanke auf, allerorten wurden Heimatmuseen eingerichtet. Auch in Velbert wurde begonnen, die wenigen Zeugnisse von Velberts Vergangenheit zu sammeln und zu erhalten. So wurde 1929 in den Räumen des alten [[Kölverschen (vom Bruckschen) Hauses]] ein zunächst recht bescheidenes Heimatmuseum ins Leben gerufen. Mit alten bergischen Möbeln, altvelberter Hausrat und wenigen schriftlichen Zeugen vergangener Tage. Bezeichnend für dieses erste Stadium des Velberter Museums war damals bereits die Tatsache, dass mehr als die Hälfte des zur Verfügung stehenden Raumes der industriellen Entwicklung gewidmet war. Das Kernstück der Sammlung bildete die alte Wönnemannsche Schmiede, die Werkstatt eines Schlossmachers, welche bis heute zu den Höhepunkten der Sammlung zählt. Langsam wuchsen die Sammlungen, deren Ausbau durch Stiftungen, Ankäufe und Leihgaben ständig erweitert werden konnte, bis dieser Teil des Museums die heimatkundliche Abteilung stark zu überflügeln begann. Nunmehr ergab sich ganz von selbst das Leitmotiv für den weiteren Ausbau. Heimatmuseen gab es in den meisten größeren Orten Niederbergs. Ihnen nachzueifern wäre wenig originell gewesen. Eine eindrucksvolle Schau der Entwicklung von Schloß und Beschlag wurde der Grundstein für das spätere „Deutsche Schloß- und Beschlägemuseum", das 1936 zum ersten Male der Öffentlichkeit übergeben werden sollte.
Zwei Tatsachen verdankt das Museum seine Entstehung: Einmal der Bedeutung Velberts als Mittelpunkt der Schlossindustrie, zum anderen der Erkenntnis, dass diese Industrie Endglied einer jahrhundertealten Entwicklung bodenständigen Handwerkertums ist. Aus der Bedeutung und Entwicklung Velberts erwuchs die Verpflichtung, diesem die Stadt tragenden Gewerbezweig ein technisches und kulturgeschichtliches Denkmal zu setzen.
=== Umzug in den Rathaus-Keller ===
Als die Velberter Stadtväter in den dreißiger Jahren ihr Rathaus umbauen ließen, gedachten sie, in seinen Kellergewölben einen Ratskeller einzurichten. Die schlechten Zeiten machten diesen Plan zunichte,- und so kam es, dass die Stadt in den Mauern des Rathauses ein Museum ganz besonderer Art beherbergte, das seinesgleichen in der ganzen Welt nicht hat. Denn hier ist nicht nur irgendwelcher historische Stoff zusammengetragen worden, sondern eine Schau, die in lebendiger Wechselwirkung zur tätigen Gegenwart stand und immer noch steht.
Die Bereicherung des Museums durch umfangreiche Sammlungen ließ nach dem zweiten Weltkrieg eine Neuaufstellung der seit 1936 festgelegten Bestände wünschenswert erscheinen. Bei dieser 1949 erfolgten Umgestaltung fanden neue Gesichtspunkte Anwendung, die manche dem technischen Museum anhaftende Mängel zu überwinden suchten, wenn auch der zur Verfügung stehende Raum nur erlaubt, einen Teil der Bestände auszustellen.
=== Die Ausstellung ===
Das „Deutsche Schloß- und Beschlägemuseum" spiegelt in seinen Sammlungen eine 5 Jahrtausende umfassende technische und kulturgeschichtliche Entwicklung. Von einem Schloss im eigentlichen Sinne kann erst die Rede sein, wo der Riegel die Aufgabe der Sicherung übernimmt. Einfache Riegelverschlüsse gehen bis in die Vorgeschichte zurück. Ihre Systeme haben sich, da derartige Schlösser leicht anzufertigen sind, bis in die Neuzeit erhalten. Diese primitiven, im europäischen Raum vorkommenden Schlösser gehören der einen von zwei Urformen an, dem „Schubriegelsystem". Das Wesentliche des Schubriegels besteht darin, dass der auf der Innenseite der Tür angebrachte Riegel mit Höckern versehen ist, zwischen die der von außen durch eine kleine Öffnung eingeführte gebogene Schlüssel greifen muss, um die Riegel zurückzuschieben. Verschlüsse dieser Art besaßen auch die Griechen, wie aus Vasenbildem hervorgeht. Neben Originalen sind im Schlossmuseum Modelle der verschiedenen Schubriegelverschlüsse zu sehen.
War ein Schloss fertiggestellt, so musste es auf Glanz gebracht, "gewienert" werden. Dazu bediente man sich des Polierstahls, mit dem man unter reichlicher Verwendung von Spucke Hochglanz hervorzauberte. Eine Anzahl von kleinen Meißeln zum Einprägen von Buchstaben wurde für die Herstellung von Buchstabenschlössern verwendet, die sich nur bei Einstellung eines bestimmten Kennwortes öffnen ließen.
=== Umzug ins Forum Niederberg ===
1982 zog das Museum mit neuem Konzept in das neu gebaute [[Forum Niederberg]]. Die neuen Räumlichkeiten boten deutlich mehr Platz als der Keller des Rathauses. Und so wurde die Ausstellung deutlich erweitert. 2001 bekam das Museum ein neues Gesicht. Ulrich Morgenroth, promovierte Archäologe, begann seine Arbeit im Schloss- und Beschlägemuseum zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Ab 2005 übernahm er die Leitung des Museums. 2006 wurde das Konzept des Museums erneut verändert. Es präsentiert sich nun selbst als "Modernes Spezial- und Erlebnismuseum".
=== Erneuter Umzug und wechselnde Leitung ===
Nach über 35 Jahren Nutzung war das Forum Niederberg wegen ausgebliebener Instandhaltuns- und Modernisierungsmaßnahmen nur noch sehr eingeschränkt nutzbar. Unweit des Forum Niederberg an der Ecke Kolpingstraße / Oststraße wurde für das Museum ein Neubau geschaffen. Integriert wurde auch die Villa Herminghaus, welche zukünftig als Verwaltungsgebäude dient und Räumlichkeiten für Sonderausstellungen bietet.
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