BKS-Hochhaus

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BKS Hochhaus
Ort Velbert Mitte
Bauherr Stadtwerke Velbert
Kosten 2,2 Mio DM
Baujahr 1957 / Einweihung 11/1958
Höhe 47 m
Besonderheiten
Wasserturm mit Wohnhaus
BKS Hochhaus
Bau BKS Hochhaus

Das BKS Hochhaus ist ein Wasserturm in Velbert Mitte. Seine Kombination aus Wasserturm und umliegenden Wohnungen ist außergewöhnlich.

Geschichte

Vorgeschichte zum Bau

Seit 1891 wird Velbert über eine 14 Kilometer lange, 220 Höhenmeter überbrückende Wasserleitung aus Kettwig versorgt. Wurden 1902 noch 343.300 Kubikmeter Wasser verbraucht, waren es 1956 schon 2,3 mio Kubikmeter. Für 2009 geben die Stadtwerke einen Verbrauch von 3,85 Millionen Kubikmeter an (inklusive Neviges und ohne Langenberg, das von Gelsenwasser versorgt wird).

Velbert besaß 1953 noch zwei Wassertürme, die den steigenden Bedarf nicht mehr decken konnten. Der Wasserturm Dalbecksbaum wurde 1953 gesprengt. Der Wasserturm Steegerstraße steht bis heute. Bereits 1938 existierten Pläne für den Neubau eines Wasserturmes, welche 1953 wieder aufgenommen wurden. Vorbild für die Pläne war der bereits 1951 in Brühl eröffnete 45 Meter hohe Gabjei-Wasserturm, welcher ein Restaurant und Wohneinheiten enthält.

Der Bau

Nachdem auf Anregung des Stadtdirektors eine Kommission den derzeit neuen Brühler Wasserturm besichtigte, zeigte sich diese von der Kombination aus Wohnhaus und Wasserturm sehr beeindruckt. Dieser Turm beinhaltete 14 Wohnungen und konnte 1500 cm³ Wasser fassen. Ein Wettbewerb wurde veranstaltet der eine solche Kombination vorschrieb. Preisträger war der Architekt Voß. Im September 1955 suchten die Velberter Stadtwerke nach Interessenten für Wohnungen, Läden und ein Restaurant, welche bis November andauerte und nicht genügend Bewerber fand. So drohte das Bauprojekt zu platzen. Nach einem Wechsel der Leitung der Stadtwerke wurde das Projekt 1956 erneut aufgegriffen.

1956 legte die Architektengemeinschaft Krieger-Jähnert-Schütte einen Entwurf vor: Ein Wasserbehälter auf einem Wohnhaus. Der Velberter Rat genehmigte im Dezember 1956 die Pläne.

Im April 1957 fand an der Lindenstraße 1 der erste Spatenstich statt. Auf dem quadratischen Grundriss von 24 Metern Kantenlänge entstanden aus 7000 Tonnen Beton die Ladenpassage und zehn Etagen mit 77 Wohnungen, darüber ein Zwischengeschoss für die Technik und die Etage für das Restaurant. Kernstück des 47 Meter hohen Gebäudes war jedoch der im Querschnitt 18 Meter messende, zwölf Meter hohe und 3000 Kubikmeter fassende Wasserbehälter.

Im Erdgeschoss des Turmes wurden Ladenlokale eingerichtet. Friseur, Blumenladen, Textilfachgeschäft und ein „Wunschbedienungsgeschäft“. Bemerkenswert auch das Restaurant unter dem Dach, welches heute zwar schon lange geschlossen ist, dessen Ausstattung jedoch unangerührt bis heute existiert. Nach 1,5-jähriger Bauzeit wurde der Bau im November 1958 eröffnet.

Frühe Nutzung

"Ein ganzes Dort unter einem Dach". So wurde das Haus 1958 beschrieben. Auf 10 Wohngeschossen wohnten 77 Familien. Es gab Drei- sowie Zweizimmer-Wohnungen. Im 12. Wohngeschoss eröffnete ein Hochrestaurant. Eine große zentrale Ölheizung im Kellergeschoss galt als besonders fortschrittlich. Das Gebäude verfügte anfangs noch über eine eigene Müllverbrennungsanlage. Zwei Fahrstühle ergänzten das Treppenhaus. Als technisch auf dem neusten Stand wurde seinerzeit betont, dass der Fahrstuhl "mehrere Befehle speichern und nacheinander ausführen konnte". Eine zentrale Waschanlage mit drei vollautomatischen Waschmaschinen und Heißmangeln konnte von allen Mietern genutzt werden. Müll wurde durch Klappen in den einzelnen Etagen geworfen, in einem Silo gesammelt und der eingebauten Müllverbrennungsanlage zugeführt. Vier Ladenlokale im Erdgeschoss dienten der Grundversorgung für die Bewohner des Hauses.

Gemeinschafts-Waschküche

Bemerkenswertes zum Namen

Der Turm hatte eine Vielzahl von Namen. Vor der Eröffnung hieß das Bauprojekt "Wasserturmbau". Kurz vor der Eröffnung war von "Wasserturmhochhaus mit BKS-Werbung" die Rede. Offiziell wurde das Gebäude bei der Einweihung als „Haus Niederberg“ getauft. Wegen der Bauform war in den 50er Jahren auch die Bezeichnung "Thermosflasche" gebräuchlich. Wer sich die älteren Fotos des Bauwerkes ansieht erkennt auch weshalb.

Der Schriftzug BKS